Die CDU-Gemeinderatsfraktion wird heute erneut die Umwandlung einer Werkrealschule in eine Gemeinschaftsschule ablehnen. Obwohl die Gründe für unsere Ablehnung inzwischen eigentlich bekannt sein müssten, wird uns immer wieder unterstellt, aus rein ideologischen Gründen zu handeln. Ich möchte daher noch einmal kurz darstellen, worum es uns bei solchen Schulträger-Entscheidungen geht.
Auch wenn das Gegenteil gerne behauptet wird: auch für uns als CDU ist es wichtig, die Schülerinnen und Schüler mit ihren unterschiedlichen Neigungen und Fähigkeiten im Blick zu haben und ihnen in ihrer Vielfalt möglichst gerecht zu werden. Im bundesweiten Ländervergleich hat sich immer wieder gezeigt, dass differenzierte Angebote in der Regel zu besseren Ergebnissen führen als der gemeinsame Unterricht. Dabei geht es gar nicht darum, ob Schülerinnen und Schüler unter einem Dach oder in verschiedenen Gebäuden zur Schule gehen, sondern darum, wie sie unterrichtet werden.
Unser Ziel ist es, dass jedes Kind in seinem Wohnumfeld jeden Abschluss erreichen kann, und dass es mit den jeweiligen differenzierten Bildungsgängen auf diese Abschlüsse vorbereitet wird. Unterschiedlichen Begabungen wollen wir mit verschiedenen Unterrichtsformen und verschiedenen Inhalten begegnen und nicht nur mit unterschiedlichen Leistungsniveaus eines gemeinsamen Bildungsplans.
Die Zwänge, denen der ländliche Raum hier durch geringe Schülerzahlen teilweise unterliegt, gelten für Mannheim nicht. In einer Großstadt wie Mannheim wird es immer ausreichend Kinder geben, um die differenzierten Bildungsgänge Haupt-/Werkrealschule, Realschule und Gymnasium (einschließlich G9 an den beruflichen Gymnasien) vorzuhalten – ob in getrennten Gebäuden oder unter einem Dach in Schulzentren, Verbundschulen oder einer Gesamtschule nach dem Vorbild der IGMH.
Womit wir bereits bei der Frage sind, warum wir als CDU die angestrebte (und übrigens häufig gar nicht vorhandene) Heterogenität der Schülerschaft an den Gemeinschaftsschulen ablehnen:
Wir halten eine äußere Differenzierung aus pädagogischen Gründen für notwendig im Interesse der Schülerinnen und Schüler mit ihren unterschiedlichen Voraussetzungen. Dem Konzept der Gemeinschaftsschule steht dies diametral entgegen. Wenn die IGMH die Umwandlung in eine Gemeinschaftsschule mit genau dieser Begründung ablehnt, gesteht man ihr (zurecht) zu, dass es sich um pädagogische Überlegungen handelt. Bringt die CDU die gleichen Argumente, unterstellt man uns reflexartig “Ideologie”.
Ideologisch ist nach meiner Erfahrung höchstens die Art und Weise, wie in diesem Zusammenhang mit abweichenden Meinungen umgegangen wird.