ich schreibe Ihnen als “Kollegin” – obwohl ich Sie seit gestern eigentlich nicht mehr als “Kollegen” bezeichnen mag.
Die nachträgliche Stellungnahme zu Ihrem unsäglichen Video, das ich hier bewusst nicht verlinke, ist wirklich spannend. Ich habe mir vor diesem Hintergrund die Mühe gemacht, Ihre bisherigen Gemeinderatsanfragen aus dem Ratsinformationssystem auszulesen – nur sicherheitshalber, so als Gedächtnisstütze. Denn eigentlich ist es ja vom Themenkomplex her sehr überschaubar, was Sie bisher beigetragen haben.
Zugegebenermaßen ist da einiges dabei, was sich mit der Situation von Kindern und Jugendlichen in Mannheim beschäftigt. Allerdings in erster Linie Fragen über Fragen – in einem Fall unzumutbare sechs (!) fast gleichlautende Anfragen – das sieht gleich nach mehr aus, weil es sechs Dokumente sind statt nur einem zusammengefassten. Netter Versuch… Ich vermisse inhaltliche Begründungen für Ihre Fragen, konkrete Vorschläge, eine Beteiligung an der Diskussion im Gemeinderat. Alles bisher mehr oder weniger Fehlanzeige.
Ich saß bis vor kurzem in dem Ausschuss, den Sie mit Ihren Anfragen beschäftigt haben, ohne dann in der Regel selbst anwesend zu sein, um die Antwort der Verwaltung zu hören. Am Anfang habe ich noch aus Kollegialität darauf hingewiesen, man möge Ihnen die Antworten schriftlich geben. Ihr Desinteresse hat dann dazu geführt, dass ich das irgendwann gelassen habe.
Konkret zur Neckarstadt habe ich von Ihnen übrigens gar nichts gefunden (im Gegensatz zur SPD, die stellen viele Anfragen zur Neckarstadt) – es sei denn, Sie wollen den Stadtteil mit einem Kombi-Bad mit Spaßbad-Komponente und einem Freizeitpark aufwerten. Vielleicht in der Lupinenstraße?
Die Diskussion über die Sicherheit in der Neckarstadt findet im Gemeinderat statt, die über die Sauberkeit auch, über die Situation der Kinder und Jugendlichen sowieso (haben Sie schonmal was vom Quadratkilometer Bildung gehört?) Auch der Salafismus wird thematisiert – aber in verantwortungsvoller Art und Weise.
Ein Tipp: Fangen Sie doch einfach mal an, im Gemeinderat mitzudiskutieren… Sie dürften es jetzt allerdings schwer haben, noch ernst genommen zu werden.